Inklusivismus

Inklusivismus
Plenitudo-Ekklesiologie: Inklusivistische Sicht der katholischen Kirche in Bezug auf andere Konfessionen wie auch andere Religionen

Der Inklusivismus ist in der Religionstheologie eine Form der theologischen Beurteilung anderer Religionen beziehungsweise innerchristlich eine Form der Beurteilung anderer Konfessionen.

Er erkennt an, dass auch andere Religionen Heilsbedeutsamkeit besitzen können, dass aber diese Heilsbedeutsamkeit erst in der eigenen Religion zu ihrer vollen Entfaltung und Bedeutung gelangt. Die eigene Position wird als unüberbietbare Heilswahrheit verstanden. Die eigene Religion ist daher allen anderen überlegen.[1]

Der Inklusivismus stellt einerseits eine Gegenposition zum Exklusivismus dar, der die eigene Religion als einzig wahre oder heilbringende Religion sieht, aber andererseits auch eine Gegenposition zum Pluralismus, der zumindest einige andere Religionen als gleichwertig ansieht.

In der katholischen Kirche wird teilweise auch in ökumenischen Fragen ein inklusivistisches Paradigma angewendet, demzufolge nur die katholische Kirche die Kirche im eigentlichen Sinn sei und andere Konfessionen als „kirchliche Gemeinschaften“ nur daran Anteil haben (vgl. Dominus Iesus).

Eine theoretische Möglichkeit zur Eigenpositionierung im interreligiösen Dialog bietet das Modell des mutualen Inklusivismus. Superioritäts- und Absolutheitsanspruch der Religionen stehen hierbei unharmonisiert nebeneinander und das je eigene Geltungs- und Selbstverständnis bleibt uneingeschränkt bestehen. Durch diese Theorie wird der Relativierung und damit auch der Verzerrung der jeweiligen Innenperspektive vorgebeugt.

  1. Bernhard Scheid: Inklusivismus. In: religion-in-japan.univie.ac.at der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Institut für Kultur- und Geistesgeschichte Asiens, aufgerufen am 31. Juli 2023.

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